Rückblick OX2015: So haben sich die Teams geschlagen

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Die OX2015 hat einmal mehr gezeigt, dass man es Seglern eigentlich nie recht machen kann. 2014 hatten wir zwei Tage kaum Wind, das war falsch, in diesem Jahr war auch mal zu viel Wind dabei. Die Regattareise verlangte den Teams einiges ab. Die Abläufe an Bord mussten von Anfang an bei ordentlich Druck in der Luft einstudiert werden und die Skipper das Verhalten und die Grenzen der neuen Schiffe einschätzen lernen.

Beeindruckend war die Ernsthaftigkeit und die seemännische Ruhe mit der die Starkwindetappen bestritten wurden, aber auch der Ehrgeiz, wenn es darum ging zuerst an der nächsten Tonne zu sein. Während in den leichten Winden 2014, relativ zum Yardstick-Handicap, eher die leichten Schiffe im Vorteil waren, begünstigte Rasmus‘ Laune dieses Jahr die schwereren, größeren Schiffe.

Team Weissenberg

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_DSC9789_1350pxDas Team um Skipper Palle Koch brauchte mit der großen Bavaria cruiser 46 relativ viel Wind um konkurrenzfähig zu sein. Auf Etappe 1 schlief er vor dem Ziel ein und Team UNITY ging vorbei. Auf den folgengen Etappen war Rasmus ihnen wohlgesonnen und verteilte die Böen großzügig. Auf Risotto-Etappe 5 waren sie einmal auf der falschen Seite der Bahn als zusätzlich noch der Wind einschlief. Sonst erlaubten sie sich seglerisch kaum Fehler und wurden mit zwei Etappensiegen und drei zweiten Plätzen belohnt.

Die traditionell starke Performance im Fotowettbewerb (auch nach dem Wechsel des Modus) und der ShelterBox Bonus rundeten das Bild ab und es blieb am Ende ein Vorsprung von sechs punkten vor dem stark segelnden Team assono.

Team assono

Team2_assono_600_DSC9792_1350pxSkipper Matthias Adomat war nach seiner Leistung im Siegerteam 2014 einer der Favoriten und trat mit dem hohen Handicap auf der Bavaria 38 cruiser, dem nominell langsamsten Schiff an. Auf der ersten Etappe tat sich das Team noch schwer, seinen eigenen Weg an der Kreuz zu finden, dann jedoch fand sich das Gaspedal und es gab zwei Etappensiege und drei zweite Plätze zu feiern.

Besonders die solide Taktik und Wahl der Kursseite waren die Stärke von Team assono. Der konsequente Luvbogen auf Etappe 5, bei dem das Team bis zuletzt die Nerven behielt – und entsprechend belohnt wurde – demonstrieren dies. Insgesamt die konstanteste Leistung und 4 Punkte aus den Teamspielen reichen für den komfortablen zweiten Platz.

Team UNITY

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_DSC9784_1350pxDas Newcomer-Team um Matthias Friedel startete mit einem Paukenschlag in die OX2015 und holte auf Etappe 1 den Etappensieg. Insgesamt war das Wetter nicht nach dem Geschmack der Hanse 370 und auf Etappen 2-4 kämpften die fünf mit der großen Segelfläche. Etappe 5 war dann der zweite Etappensieg auf dem langen Leichtwindschlag nach Schleimünde. Zusammen eine sehr respektable Leistung auf der ersten OX, besonders, wenn man die vielen Segelneulinge an Bord berücksichtigt.

Unterfüttert wurden die solide Segelperformance mit sieben Punkten aus den Teamspielen und es reichte mit 48 Punkten für Platz drei in der Gesamtwertung.

Team Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung

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_DSC9796_1350pxDie Sun Odyssey 379 hätte lieber weniger Wind gehabt. Skipper Felix Harms hatte alle Hände voll zu tun, die Lage des Schiffs moderat zu halten, um nicht zuviel Drift zu erzeugen.

Zwei dritte Plätze, ein Sieg im Fotowettbewerb, eine zweiter Platz im Teamspiel sowie zum Schluss  ein guter Joker sorgen für einen guten vierten Platz. Seglerisch wäre, besonders bei anderen Windverhältnissen, vielleicht auch mehr drin gewesen.

Auffällig war der Aufwand, der für das Entertainment der anderen Teams betrieben wurde – es war eine Seifenblasenmaschine (!) an Bord – und die hervorragende Stimmung im Team.

Platz 5: Team Stormvind

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_DSC9788_1350pxWie Team DED kämpfte auch Team Stormvind damit, die Sun Odyssey 379 ordentlich zum kreuzen zu bekommen. Manchmal klappte es auf der Bahn besser, nur damit wieder ein Dreher in die falsche Richtung kommen konnte. Technische Probleme wie ein gebrochener Travellerblock kamen hinzu.

Immer wieder beeindruckend waren die Hafenmanöver, die von Skipper Philipp Kaindl mit routinierter Gelassenheit geleitet wurden. Alle Teams standen an Deck um Team Stormvind beim eindrehen in die Box über den Poller zu beobachten.

Gerettet wurde die Gesamtwertung von einem guten Joker, dem ShelterBox Bonus und ganzen acht Punkten aus den Teamspielen. So reicht es für Platz 5 mit 36 Punkten.

Team Härlein Rechtsanwälte

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OX2015-7303Skipper Carl Frederic Zitscher hatte eine harte Aufgabe: Wenig Regattaerfahrung an Bord, zweisprachiges Team mit Bordsprache Englisch, viel Wind und der anspruchsvolle Trimm der „Rennziege“ Sun Fast 37. Auf den Kreuzkursen der ersten Etappen lief es mäßig und das Team wurde zusätzlich von Materialschäden geplagt.

Nach ein paar Tagen zeigte die Formkurve aber stetig nach oben und das Team fand die Einstellungen, die das Boot rennen ließen. Zwei dritte Plätze auf den seglerisch anspruchsvollen Etappen 3 und 6 lassen erkennen, dass hier noch Potenzial vorhanden ist.

Ein Sieg im letzten Teamspiel bringt die Summe auf 32 Punkte und damit den Henningsen & Steckmest-Treibholz-Preis.